Der Haushalt
2002 aus Sicht der CDU
In
dieser Woche wurde der Haushaltsplan der Gemeinde Marpingen mit den Stimmen der
SPD verabschiedet. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Heribert Schmitt, erklärte
zu Beginn des Tagesordnungspunktes, dass die CDU Fraktion den Stellenplänen,
der Haushaltssatzung und dem Investitionsprogramm nicht zustimmen werde.
Schmitt begründete die ablehnende Haltung der CDU an einigen Beispielen:
- Die Beschäftigten der Gemeinde werden nicht alle
tarifgerecht bezahlt (Beispiele:
Sozialamt Sachbearbeiter in BAT VII/VIII , 1. Mann der Verwaltung
in IVb - Stelle IVa.) Dabei gehört die Beachtung von Tarifverträgen zu den
Fürsorgepflichten des Arbeitgebers. Als vor einigen Jahren die
Kommunalbesoldungsverordnung geänderte wurde, war binnen weniger Tage die
Höhergruppierung des Bürgermeisters von der A16 nach B2 auf der
Tagesordnung des Gemeinderates. Dies ist ein Beweis dafür, dass es auch
anders geht.
- Ein für die Aufgaben des Eigenbetriebs Abwasser
eingestellter Ingenieur wird z. B.: für Koordinationsarbeiten im
Zusammenhang mit dem Rückbau von Busbuchten beschäftigt und die Arbeiten
für die er eingestellt wurde sollen an ein Ingenieurbüro vergeben werden.
- Die letzte Personaleinstellungen ist ohne
Gemeinderatsbeschluss erfolgt. 3 Wochen später wurde dann, nach einem
entsprechenden Hinweis der CDU-Fraktion
der Beschluss nachgeholt. Es bleibt jedoch bei einem
Gesetzesverstoß.
- Wir leben über unsere Verhältnisse, fast 1
Million €, die Hälfte des Vermögenshaushaltes, wird über Sonderprogramme =
zusätzliche Kreditaufnahme = immer weniger Möglichkeiten für die Zukunft.
Einnahmen aus Kreditmitteln sind zwar Einnahmen, haben jedoch den fahlen
Beigeschmack, das man sie mit Zins zurückzahlen muss.
- Vor 10 Jahren hatten wir noch eine freie Spitze
von rund 900.000 € heute ein Defizit von über 5,3 Millionen €. In 10
Jahren eine Verschlechterung von rund 12,5 Millionen DM.
- Die Mitte der 90er erstellten
Haushaltssicherungskonzept brachten keinen Erfolg. Sie waren nicht einmal
das Papier wert, auf das sie geschrieben waren. Im Gegenteil die Reise
ging kräftig weiter in Minus. Sicherlich haben dazu auch die hohen Kosten
für Rechtsstreitigkeiten beigetragen.
Schmitt ging in
seiner Haushaltsrede auch auf das Verhalten der Mehrheitspartei ein. Er machte
deutlich, dass die von den Ortsräten gefassten Beschlüsse zum Teil missachtet
werden. Dies gilt insbesondere für die Ortseile, in denen die SPD nicht die
Mehrheit hat! Werden beschlossene Maßnahmen umgesetzt, geschieht dies nur sehr
zögerlich und schleppend. Nach den Erläuterungen zog der Fraktionsvorsitzende
Fazit:
„Politik im
Interesse des Bürgers wird von der SPD nur geschrieben – nicht gelebt. Von der
CDU eingebrachte Ideen, Anregungen und Vorschläge werden mit Arroganz und
Machtgebaren, trotz einer nur 1 Stimmen Mehrheit abgelehnt und ins Nirwana
verbannt! Ein Bürgermeister und eine SPD Mehrheit, die an einer konstruktiven
Zusammenarbeit mit der Opposition nicht interessiert sind, dürfen nicht auf
eine gemeinsame Verabschiedung dieses in Etappen vorgelegten „Trauerwerkes“
hoffen! Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern durch unsere Ablehnung klar
machen, dass die zur Zeit geübte Gemeindepolitik und das sich u.a. daraus
ergebende Defizit, das Werk der Mehrheitspartei ist! Es trägt nicht die
Handschrift verantwortungsvoller CDU Politik.
Denn die Infrastruktur unserer Ortseile leidet, der Zustand unserer
Straßen und gemeindeeigener Gebäude verschlechtert sich Jahr für Jahr. Hätte
die CDU geführte Landesregierung nicht eine Sonderzuweisung in Höhe von 76.000
€ für die Ausbesserung von Straßen zur Verfügung gestellt, würde in 2002 von
Gemeindeseite aus nichts geschehen. Die CDU wird dem vorgelegten
Haushaltsentwurf nicht zustimmen! Diejenigen, die bisher mit dem
1-Stimmenvorsprung die wesentlichen Entscheidungen in unsere Gemeinde getroffen
haben und in den beiden nächsten Jahren treffen werden, sollen auch für diesen
desolaten Haushalt die Verantwortung übernehmen!“
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