Erstmals seit 15 Jahren ist eine Mehrheitspartei auf die Opposition
zugegangen, um mit ihr über gemeinsam anstehende Themen zu reden. Die CDU hat
trotz ihrer klaren Mehrheit im Gemeinderat der SPD die Zusammenarbeit
angeboten, um im Vorfeld von öffentlichen Debatten Einigkeit zu erzielen und
diese auch nach Außen zu demonstrieren. In absehbarer Zukunft stehen Themen an,
bei denen wir uns gewünscht hätten, diese parteiübergreifend zu besprechen und
gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der SPD ist hieran offensichtlich, wie die
letzte Gemeinderatssitzung gezeigt hat, nicht gelegen.
Bereits unser erster Versuch, die SPD als Minderheitspartei an
Entscheidungen teilhaben zu lassen, ist gescheitert. Nachdem eine gemeinsame,
parteiübergreifende Erklärung, die sich
gegen eine Schließung der Post im Ortsteil Marpingen richtete, nur auf Drängen
und auf Grund zahlreicher Telefonate
von CDU Seite aus zu Stande kam, hat die SPD durch ihr kürzliches Verhalten den
Weg für eine Zusammenarbeit erschwert.
Hierbei ging es um eine gemeinsame Haltung bzgl. der Neufassung der
Geschäftsordnung für den Gemeinderat. Unter anderem sollten darin die
Aufwandsentschädigungen für die Gemeinderatsmitglieder neu geregelt werden.
Zum Hintergrund: es ist üblich, dass diese Dinge zu Beginn einer
Legislaturperiode auf die Tagesordnung des Gemeinderates kommen. Die
Aufwandsentschädigungen (wie das Wort schon sagt, handelt es sich nicht um eine
Vergütung, sondern vielmehr soll damit der entstandene Aufwand abgedeckt
werden) für die Marpinger Orts- und
Gemeinderatsmitglieder liegen im Kreis- und Landesvergleich am unteren Ende der
Skala.
Beispiel Aufwandsentschädigung Gemeinderat:
Marpingen St. Wendel Merchweiler unsere Forderung
Sitzungsgeld 12,78 € 25,- € 16,- € 16,-
€
Mtl. Auslagen Pauschale 15,34 € 100,- € 31,- € 20,- €
Ähnlich sehen die Abstände bei den Aufwandsentschädigungen für die
Ortsratsmitglieder aus. Wie Sie sehen, handelt es sich hierbei nicht um die
Anhäufung von Vermögen der Mandatsträger. Für eine Gemeinderatssitzung (dauert
in der Regel 4 Stunden) erhält ein
Marpinger Gemeinderatsmitglied somit 3,20 € pro Stunde . Unsere Forderung,
diesen Betrag um 0,80 Cent / Std aufzustocken, hat die SPD veranlasst, hieraus
publizistisch eine Scheindebatte zu entfachen. Wie bereits erwähnt, haben wir
der SPD eine Zusammenarbeit angeboten, die sich über eine gesamte
Legislaturperiode hätte hinziehen sollen. Nochmals sei an dieser Stelle betont,
dass wir auf keine Stimmen aus dem Lager der SPD angewiesen sind. Wir werden
daher in der nächsten Sitzung einen Antrag zur Angleichung von
Aufwands-entschädigungen formulieren und diesen mit Stimmenmehrheit
verabschieden.
Unser Ansinnen, gemeinsam anstehende Probleme zu lösen, war ehrlich
gemeint. Leider müssen wir feststellen, dass der SPD daran nicht gelegen ist.
So haben wir in der Sitzung nicht „eingeschnappt“, wie in der SZ zu lesen war,
reagiert, sondern lediglich unsere Enttäuschung und unser Befremden über ein solch
unverständliches Verhalten zum Ausdruck gebracht.
Für uns bleibt festzustellen, dass wir mit unserem Versuch einer
partnerschaftlichen Zusammenarbeit das Gegenteil bewirkt haben. Schade!