Marpingen, 26.11.2005

 

Der Ruf nach Bauland

 

Die Erschließung von Bauland war und ist bis heute ein Thema, das von kommunalpolitischer Seite immer wieder aufgegriffen und vorangetrieben wurde. So haben Orts- und Gemeinderat in Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes auch in Urexweiler Bauland im Bereich „Häselberg“ ausgewiesen.

Doch ist der Bedarf wirklich noch der Gleiche, wie er in den vergangenen Jahrzehenten bestand? Jüngstes Beispiel, das dem entgegensteht, ist die Erschließung des Bebauungsgebietes „Gärten hinter der Kirche“ in Marpingen. Hier hat die BWM (Bauwirtschaftsgesellschaft Marpingen) im Auftrag der Gemeinde ein Gebiet mit fast 30 Baustellen erschlossen, die jetzt zum Verkauf anstehen. Gerade einmal 3 feste Zusagen liegen der Anbieterin vor, wobei man noch auf einige Unentschlossene hofft.

In der letzten Ausgabe haben wir an dieser Stelle auf die demographische Entwicklung hingewiesen, nach der die sinkende Zahl von Geburten auch Folgen für unsere politischen Entscheidungen haben wird. So müssen wir uns fragen, ob es erstrebenswert ist,  neben dem bereits ausgewiesenen Bebauungsgebiet in den kommenden Jahre noch weitere Ausdehnungen im Außenbereich anzugehen. Es besteht die Gefahr, dass durch immer mehr frei werdende Häuser der Ortskern zu veröden und zu verfremden droht, was den Verlust der Dorfkultur zur Folge haben wird. In den kommenden Jahren kann die Nachfrage nach Wohnraum innerhalb des Ortes durch dort vorhandene Baulücken und leer stehenden Häuser beantwortet werden. Konzentrierten wir uns künftig weiter darauf, die Attraktivität des Ortes zu steigern, die Wohnqualität zu verbessern, um den Anreiz zu schaffen, dass die Wohnraumangebote im Ort genutzt werden. Noch ist es Zeit, die Weichen hierfür zu stellen.