Urexweiler,
21.12.2005
Stellungnahme der CDU GR Fraktion zum
Haushalt 2006
Der Vorberatungen zum Haushalt 2006 waren nicht
gerade von Euphorie und Freude zur Realisierung angedachter Maßnahmen und
geplanter Projekte gekennzeichnet. Während wir es in 2005 es bereits schwer
hatten einen Haushalt zu verabschieden, mussten wir bei den Vorbereitungen für
2006 feststellen, dass in diesem Jahr noch schwieriger werden wird, einen
Haushalt auf die Beine zu stellen.
Die CDU Fraktion wird, wie bereits in 2005, keinen
ausgeglichenen Vermögenshaushalt vorlegen können. Zur Genehmigung müssen erneut
Gespräche mit der Kommunalaufsicht geführt werden, da alle im Vermögenshaushalt
aufgeführten Maßnahmen zwingend zu erledigen sind und die Unabweisbarkeit der
Ausgaben begründet werden kann.
Der Verwaltungshaushalt wird, wie wir sehen konnten, in 2005 mit einem Defizit von ca. 10,5 Mio € abschließen. Im kommenden Jahr werden wir an gleicher Stelle über einen Betrag von 13 Mio zu reden haben. Die Steigerungsrate ist enorm. Die SPD kann die Situation sicherlich nachfühlen, da der Steigerungsprozentsatz in ihrer Amtszeit in manchen Jahre noch wesentlich höher war.
Obwohl die Kreisumlage %ual geringer sein wird als in
2005, wird sich der Gesamtanteil der Umlage auf Grund der
Finanzkraftsmesszahlen erhöhen. Besorgniserregend ist der Anstieg der
Jugendhilfe. Diese ist im Kreis von 12,3 Mio auf 13,2 Mio gestiegen. Da die
Gemeinde mit 10% an der Kreisumlage beteiligt ist, investiert die Gemeinde
Marpingen 1,3 Mio € in die Jugendhilfe. Ein enormer und besorgniserregender
Betrag. Erfreulich ist das in Marpingen gestartete Pilotprojekt
„Sozialraumorientierte Jugendhilfe“, das in noch zwei Gemeinden des Kreises
läuft. In diesen Gemeinden ist kaum ein Anstieg der Jugendhilfe zu
verzeichnen.
Bevor ich Ihnen unseren Vorschlag zum
Vermögenshaushalt präsentiere, möchte ich einige Dinge zum abgelaufenen Jahr
und zu den zukünftigen Projekten etwas sagen:
Trotz der schwierigen Finanzsituation konnten dennoch
einige Dinge bewegt werden.
Neben Großprojekten wir der Härtelwald, zu dem ich
gleich im Anschluss komme, haben wir auch im Bereich der Kanalbaumaßnahmen
einige Dinge in Angriff genommen. Ich nenne beispielhaft
·
die Sanierung der
Urexweiler Grundschule
·
die Erneuerung der
Flutlichtanlage am Marpinger Sportplatz
·
den Ankauf von Häusern,
die strategisch gesehen für die einzelnen Ortsteile von großer Bedeutung sind
·
die Sanierung der
Vorfläche der Sporthalle Marpingen
·
die Sanierung der
Stichstraße am Feuerwehrgerätehaus in Urexweiler
·
die Erweiterung des
Urexweiler Friedhofs
·
die Umgestaltung im
Kreuzungsbreich Marienstraße, Kirmesplatz
·
im Rahmen der
Ortskernsanierung Marpingen die Rinnen- und Gehweggestaltung und die
Kanalerneuerung in der Ortsdurchfahrt
·
weitere
Kanalerneuerungsmaßnahmen wie
o Ringelgasse
o unterer Bereich Tholeyer Berg
o Feldstraße in Alsweiler
o Illbachstraße und der obere Teil der Friedhofstraße
in Urexweiler
o Hofstraße in Alsweiler
Darüber hinaus wurden zahlreiche Verschönerungs-,
Unterhaltungs- und Sanierungsarbeiten durch den Bauhof der Gemeinde
durchgeführt
Auf einige Themen lassen Sie mich gesondert eingehen:
Härtelwald
Hier haben wir in diesem Jahr den ersten Spatenstich
gemacht und mit der Neugestaltung der Marienverehrungsstätte begonnen. Wer sich
heute in den Härtelwald zur Quelle begibt, wird den Bereich nicht wieder
erkennen. Enorme bauliche Veränderungen haben bereits stattgefunden. Ich denke,
dass wir endlich, nach vielen Jahren der Tatenlosigkeit die notwendigen
Schritte getan haben, um die Marienverehrungsstätte zu dem zu machen, was 10
Tausende von Pilgern an einem solchen Ort vorzufinden erhoffen. Erfreulich ist
auch, dass sich die Kirche endlich zu den Ereignissen geäußert hat.
Möglich war dies nur durch eine kräftige
Finanzspritze des Landes, das bereit war, in das Tourismuskonzept der Gemeinde
Marpingen zu investieren. An dieser Stelle sage ich ein herzliches Dankeschön
an Minister Karl Rauber, dem wir diesen Zuschuss einzig und allein verdanken
können. Lassen Sie mich dazu noch etwas sagen: Ich glaube nicht, dass sich alle
hier dessen bewusst sind. Wie anders ist es zu erklären, dass gerade von der
SPD im Landtag, heftige Attacken gegen die Minister Rauber und Georgi geführt
werden, weil sie für eine Bezuschussung des Tourismuskonzepts mit einer Million
Euro gestimmt haben. Hier hätten wir uns ein klares Wort des Bürgermeisters an
seine SPD Freunde in Saarbrücken gewünscht und dass er sich darüber hinaus
öffentlich hinter die Minister Rauber und Georgi gestellt und sich für ihr
Eintreten für die Marpinger Belange bedankt hätte.
Grundschule
Ich denke, dass Sie mit mir in der Feststellung
übereinstimmen, dass wir nie zuvor mehr über das Thema „Schule“ gesprochen
haben, als dies im abgelaufenen Jahr der Fall war. Die CDU hat im Vorfeld der
Entscheidung durch die saarländische Landesregierung alles in ihrer Macht
stehende getan, um alle Schulstandorte zu erhalten. Dies ist uns zugegebener
Maßen nicht gelungen. Es galt mit der Entscheidung, dass Alsweiler geschlossen
wird, umzugehen. In Anbetracht der heutigen räumlichen Situation im Gebäude der
Gesamtschule haben wir uns für einen Neubau der Grundschule entschieden.
Erleichtert wurde uns diese Entscheidung durch die Tatsache, dass auch die
Gesamtschule einen weiteren Platzbedarf hat und wir durch einen Neubau einer
Grundschule, ihr diesen Platz zur Verfügung stellen können. Die Alternative war
ein Erweiterungsbau der Gesamtschule, verbunden mit einer Sanierung und
Erweiterung der Grundschule im jetzigen Gebäude der Gesamtschule. Wir haben
bewusst den ersten Weg gewählt, weil wir ihn mittel- und langfristig für den
einzig richtigen halten.
Obwohl wir an gleicher Stelle schon mehrmals die
Gründe hierfür beschrieben haben, kann sich die SPD unserem Vorhaben nicht
anschließen. Ab dem kommenden Jahr sind die Schüler von Alsweiler, Berschweiler
und Marpingen in einer Schule. Sollte sich die SPD zwischenzeitlich die
jetzigen Klassenräume angesehen haben, müssten sie uns in der Feststellung
recht geben, dass wir den Grundschülern für die Zukunft ein vernünftiges
Gebäude anbieten müssen, das optimale Voraussetzungen für ein Lernen bietet.
Wir werden eine Ganztagsbetreuung mit einer Mensa und Funktionsräumen zur
Verfügung stellen, die auch den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule zu
Gute kommen wird. Doch was macht die SPD. Sie unterstellt, dass wir kein
Finanzierungskonzept hätten und wird nicht müde, wider besseren Wissen, immer
wieder die gleiche Litanei ablaufen zu lassen. Die SPD Urexweiler meint noch
eins drauf setzen zu müssen und konzentriert ihr ganzes Engagement darauf, die
Eltern zu verunsichern indem sie ihnen, ebenfalls wider besseren Wissens immer
wieder vorsagt, dass ein Neubau in Marpingen das „Aus“ für die Urexweiler
Grundschule bedeutet. Für sie sage ich ganz klar, aber auch Gefahr laufend,
dass sie es auch diesmal nicht versteht, dass wir 11 Klassen in Marpingen haben
und 11 Klassen bauen werden. Wenn ich dann dennoch solche Behauptungen aufstelle,
sage ich damit bewusst die Unwahrheit um damit politische Kapital abzuleiten.
Wir haben ein anderes Verständnis von „Politik mit dem Bürger, für den Bürger“.
An dieser Stelle zitiere ich einen deutschen Politiker der sinngemäß einmal
gesagt hat „Um selber gut da zu stehen, muss ich andere nicht schleckt machen“.
Dies sollten die Genossen in aller Ruhe – vielleicht bieten die Feiertage die
Gelegenheit dazu – einmal darüber nachdenken.
Im Vorfeld auf die vermutlich gleich folgende
Behauptung, wir hätten kein Konzept zur Finanzierung der Schule sage ich der
SPD auch dies nochmals, vielleicht zum 100ersten Mal, wie wir uns die
Finanzierung vorstellen:
Die Kosten
für die Finanzierung von 1 Mio € belaufen sich auf ca. 60 Tsd € im Jahr
Woher kommen die Mittel?
·
reduzierte Nebenkosten
in der neuen Schule durch moderne Heiz- und Isoliertechnik
Ersparnis: Betrag lässt sich schwer abschätzen, dass
es eine Ersparnis geben wird, ist in Fachkreisen unumstritten
·
Wegfall einer dringend
notwendigen Renovierung von Teilen des jetzigen Grundschultraktes und Wegfall
von Kosten, die durch eine neue Toilettenanlage und Schulhoftrennung in
Marpingen entstanden wären
Ersparnis: nicht geschätzt, wird sich aber in einer
Größenordnung von mehreren 10 Tsd Euro belaufen
·
Wegfall der jetzigen
Mietkosten an den Kreis für die Nutzung der Grundschule
Ersparnis: 23.500 € /Jahr
·
eine Auslagerung von
Teilen des Rathauses in das jetzige Alsweiler Schulgebäude. Hierzu muss gesagt
werden, dass der Bürgermeister, auf Grund der teilweisen desolaten Bausubstanz
des Marpinger Rathauses, augenblicklich auf der Suche nach geeigneten
Ausweichmöglichkeiten ist. Auch hier:
keine Mietkosten durch Anmietung von Räumen,
Ersparnis: ca. 20 Tsd Euro / Jahr
·
Zusätzlich denkbar ist
eine Verlegung des Firmensitzes der KDM (Kommunale Dienste Marpingen) in die
jetzige Alsweiler Schule.
Zusätzliche Mieteinnahmen ca. 12 Tsd € / Jahr
Rathausauslagerung
Weil er es nicht mehr verantworten kann, seine
Bediensteten einige Räume im Rathaus zuzumuten und er die Gesundheit der
Mitarbeiter in Gefahr sieht, hat sich der Bürgermeister entschlossen, Teile des
Rathauses bereits jetzt auszulagern. Dafür hat er Räumlichkeiten im ehemaligen
Postgebäude im Visier. Unsere Fraktion wir ihn in seinem Handeln nicht die
Unterstützung verweigern. Aber, und das sage ich in aller Deutlichkeit, wird
dies keine dauerhafte Lösung sein. Im kommenden Jahr wird sich die CDU mit der
endgültigen Lösung dieser Problematik auseinandersetzen. Unsere Vorstellungen
sind bekannt, ich habe es eben bereits gesagt, dass wir das jetzige
Schulgebäude in Alsweiler dafür nutzen möchten. Es wird daher weder einen
langfristigen Mietvertrag noch großartige investive Maßnahmen geben können.
Kindergärten
In einer der nächsten Sitzungen werden wir uns auch
über die Zukunft unserer Kindergärten unterhalten müssen. Die CDU Fraktion hat
ihre Vorstellungen bereits dem Bürgermeister mitgeteilt.
Ich möchte unsere grundsätzliche Richtung, von der
wir glauben, dass sie, nicht zuletzt unter dem finanziellen Aspekt die
sinnvollere Alternative sein wird, erläutern. Wir haben heute in der Gemeinde
einschließlich des kommunalen Kindergartens 5 Kindergärten mit Krippen und
einer zusätzlichen Horteinrichtung. Der kommunale Kindergarten ist absolut
sanierungsbedürftig. In ihm sind etwa gleich viele Kinder wie im kirchlichen
Kindergarten in Marpingen. Der kommunale Kindergarten ist sanierungsbedürftig.
Im Vorschlag der Gemeinde war er mit 146 Tsd Euro, die voll über den
Kommunalhaushalt zu finanzieren gewesen wären, vorgesehen. Wir haben in 2006
diese Mittel ersatzlos gestrichen, um zuerst über ein schlüssiges
Zkunftskonzept nachzudenken.
Eines können wir heute bereits deutlich sagen: die
CDU Fraktion wird es nicht zulassen, dass wir Schließungen in den kirchlichen
Kindergärten hinnehmen, nur um den kommunalen Kindergarten auszulasten. Auf
Gemeindeebene droht die Schließung
einer Gruppe im kommenden Jahr. In diesem Jahr wurde der kirchliche
Kindergarten mit enormen Finanzmitteln durch Land und Gemeinde saniert. Wir
müssen für die Auslastung intakter Einrichtungen sorgen. Mittel- und
langfristig können wir die Gruppenzahl im kommunalen Kindergarten senken, so
dass eine Sanierung unter einem anderen Aspekt gesehen werden muss. Wir werden
Krippenplätze vor Ort unterstützen. Ich sage nochmals, dass eine Bezuschussung
immer noch billiger ist, als 100 % der Kosten zu tragen.
Marpinger Schees
Noch ein Satz zum Thema „Marpinger Schees“. Auch hier
muss in 2006 über eine Neukonzeption nachgedacht werden. In 2006 wird uns die
Einrichtung 115 Tsd € kosten. Dies sind 90 Tsd € Mehrkosten gegenüber
2005.
Feuerwehr
Wir schließen uns der Meinung des Gemeindewehrführers
an, der ein Brandschutzgutachten für die Gemeinde Marpingen fordert. Daher
werden wir im Verwaltungshaushalt einen entsprechenden Ansatz vorsehen.
Unser Dank....
Gilt allen Bediensteten der Gemeinde Marpingen, die uns während des Jahres mit Informationen versorgen und sich stets darum bemühen, den Ansprüchen der Fraktion gereicht zu werden. Nicht vergessen möchten wir dabei den Bauhof, ohne den viele Maßnahmen nicht durchgeführt werden könnten. Ihm sichert die CDU Fraktion ihr volle Unterstützung bei der Beschaffung des notwendigen Equipments zu.