Urexweiler,
14.01.2006
Schullandheim Berschweiler
Der Bericht der SPD Berschweiler in der letzten Ausgabe
der „Marpinger Nachrichten“ über die Haltung der CDU-Fraktion zur Übernahme des
Schullandheims aus der Trägerschaft des „Saarländischer Schullandheimverein
e.V.“ durch die Gemeinde bedarf, soll dem Leser ein objektives Bild vermittelt
werden, einiger Ergänzungen. Denn leider stellt sich die Übernahme nicht so
unproblematisch dar, wie es der SPD-Berichterstatter offensichtlich meint.
Zu Recht stellt er fest, dass die CDU Fraktion im
Gegensatz zur Opposition zu dieser Thematik einige kritische Fragen gestellt
hat, von denen noch nicht eine einzige in der letzten Gemeinderatssitzung
beantwort werden konnte. So stellt sich u.a. die Frage, wie der
Schullandheimbetrieb nach einem eventuellen Erwerb durch die Gemeinde
weitergeführt wird und wer für die jährlich entstehenden eminent hohen Defizite
aufkommen soll. Der heutige Trägerverein trennt sich vom Schullandheim
Berschweiler, weil er sich nicht mehr in der Lage sieht, diese jährlichen
Verluste zu übernehmen. Obwohl der Bürgermeister immer wieder beteuert, dass
die Fortführung des Schullandheimbetriebs für die Gemeinde kostenneutral sei,
bleibt er die Antwort schuldig, wie dies denn umgesetzt werden solle. Zwar
spricht er in diesem Zusammenhang davon, dass der oder ein Trägerverein die
Aufgabe übernehmen würde. Wer dieser Trägerverein sein soll, darüber gibt es
augenblicklich allenfalls Ideen, jedoch keine konkreten Gespräche oder gar
Ergebnisse.
Das vorliegende Gutachten gibt realistische Auskunft
über die Wirtschaftlichkeit des Schullandheims. Hiernach wäre, jährlich
8000(!)Übernachtungen vorausgesetzt (der Durchschnitt der letzten 3 Jahre lag
bei 5400), ab dem Jahr 2009 mit einem Defizit von „nur noch“ 33.000 Euro/Jahr
zu rechnen. Gleichzeitig stellt das Gutachten fest, dass in den kommenden
Jahren eine Reihe von Investitionen zur Attraktivitätssteigerung getätigt
werden müssten. Nach den Vorstellungen des Bürgermeisters soll sich hier der Zweckverband „Illrenaturierung“
entsprechend einbringen. Allerdings ist bisher noch nicht überprüft worden, ob
dies nach der derzeitigen Satzung rechtlich überhaupt möglich ist und in wie
weit die anderen Verbandsmitglieder zu der Sache stehen. Fest steht jedoch
schon jetzt, dass auch hier die Gemeinde kräftig in die leeren Taschen greifen
müsste.
Die CDU Fraktion hat ausdrücklich erklärt, dass sie
das vorliegende pädagogische Konzept zur Betreibung eines ökologischen
Schullandheims mittragen kann. Wir haben aber genau so deutlich zum Ausdruck
gebracht, dass wir der Übernahme des Gebäudes durch die Gemeinde nur zustimmen
werden, wenn die noch offenen Fragen hinsichtlich der Trägerschaft des
Schullandheims sowie der Übernahme des jährlichen Defizits, das sich nach
unseren Einschätzungen in einer Größenordnung von mehreren Tausend Euro im Jahr
belaufen wird, zufrieden stellend geklärt sind. Wir erwarten darüber hinaus
eine Aufstellung des Sanierungs- und Investitionsbedarfs für die kommenden
Jahre.
Die SPD hätte hier blindlings eine Entscheidung getroffen, ohne die finanziellen Folgen zu kennen. Dieser Vorgehensweise konnte sich die CDU im Gemeinderat im Interesse einer verantwortungsvollen Politik nicht anschließen.