Urexweiler,
22.12.2006
Stellungnahme der CDU GR Fraktion zum
Haushalt 2007
Lange haben wir dafür gekämpft, den Haushalt 2006 in
trockene Tücher zu bekommen. Es ist letztendlich, nach einigen Gesprächen
zwischen der CDU Fraktion und der Kommunalaufsicht sowie dem Landrat gelungen,
den Haushalt genehmigt zu bekommen, wobei, das wissen wir alle, dies auch mit
einer Selbstverpflichtung einherging, die da lautete, im Jahr 2007 keine
weiteren Maßnahmen aufzunehmen. Doch dazu gleich mehr.
Dennoch haben wir mit dem von der CDU verabschiedeten
Haushalt einiges bewegen können.
Ich erinnere an die Komplettsanierung der Alsweiler
Sporthalle mit über 900 T€, den Ausbau
der Illbachstraße in Urexweiler, an touristische
Investitionen im Bereich des Härtelwaldes, wo heute
ein wirklich sehr sehr schöner Quellbereich gestaltet
wurde. Wenngleich die Erschließung auch über die WVVW vorfinanziert wurde, stehen dennoch in jedem VmH
die dafür benötigten Aufwendungen.
Sehr viele Dinge wurden durch den Bauhof in
Eigenregie durchgeführt, wofür ich mich im Namen meiner Fraktion herzlich
bedanken möchte. Wir alle wissen, dass in finanzschwachen Zeiten wenig Luft für
Auftragsvergaben am freien Markt zur Durchführung kleinerer Maßnahmen ist, wenngleich dies auch
wünschenswert wäre. Daher sind wir froh einen leistungsfähigen Bauhof zu haben
und sagen ihm auch heute unsere Unterstützung für die Zukunft zu.
Doch lassen Sie uns zum Haushalt 2007 kommen.
Kompliment an den Kämmerer Lothar Schneider und an
Erik Schummer, die es fertig gebracht haben, einen Vorschlag zu unterbreiten,
bei dem die Ausgabensteigerung unter einem Prozentpunkt lag und wir somit das
dann fällig gewesene Haushaltssicherungskonzept umgehen konnten.
Wenn wir uns den VwH
betrachten stellen wir zunächst einmal positiv fest, dass sich die Schlüsselzuweisungen
des Landes um 650 T€ auf 4,7 Mio € erhöht haben.
Weniger erfreulich ist der Anstieg der Kreisumlage um 54 T€, obwohl, sie %ual geringer als in 2006 ist, was auf die besseren Finanzkraftsmesszahlen zurückzuführen ist.
Besorgniserregend auch in diesem Jahr der
Kostenanstieg bei der Jugendhilfe, die um weitere 700 T€ auf insgesamt 13,9
Mio. € gestiegen ist. Da die Gemeinde Marpingen mit 10% an der Kreisumlage
beteiligt ist, investiert die Gemeinde Marpingen 1,4 Mio
€ allein in die Jugendhilfe, die zwischenzeitlich 33% der Kreisumlage ausmacht.
Wir werden auch in diesmal, wie in den vergangenen
Jahren den Ortsräten wieder die an die Einwohnerzahl gekoppelten
Investitionsmittel zur Verfügung
stellen, um in den Orten etwas bewegen zu können.
Die Position „Sanierung von Gemeindestraßen“ ist für
die Erhaltung der Infrastruktur ein wesentlicher Ausgabenbereicht, den wir mit
150 T€ veranschlagt haben. Leider, und dass muss ausdrücklich gesagt werden,
sind bereits 80 T€ für die notwendige Brückensanierung gebunden. Langfristig
werden sogar Kosten von über 700 T€ auf die Gemeinde Marpingen zukommen. Hier
wäre die bis vor zwei Jahren noch die Mehrheit stellende SPD gut beraten
gewesen, sich des Themas anzunehmen um früher diese Missstände zu beseitigen.
Heute haben wir die Quittung, es wird uns künftig sehr wehtun. In diesem
Zusammenhang fordern wir den Bürgermeister auf, den Haushalt nach zusätzlichen
Einsparmöglichkeiten mit dem Ziel zu durchforsten, weitere 20 T€ oder 30 T€
einzusparen, um die Haushaltstelle
„Sanierung der Gemeindestraßen“ um diesen Betrag zu erhöhen.
Erfreulich in diesem Zusammenhang ist die Straßen-
und Kanalsanierung in der gesamten Durchfahrt von Urexweiler. In diesem Zusammenhang
möchte die CDU einen Fußgängerüberweg in der Hauptstraße erwirken und den
Ortseingang von Urexweiler verkehrsberuhigt ausbauen. Der Bürgermeister wird
sicherlich im Anschluss über den Stand seiner Verhandlungen zu diesem Thema
informieren.
Normalerweise ist die Verabschiedung des Haushaltes
immer eine spannende Angelegenheit, da mit dem Haushalt auch politische Signale
gesendet und Weichen gestellt werden. Im Vermögenshaushalt stecken in diesem
Jahr keine Überraschungen, da wir uns im letzten Jahr eine
„Selbstverpflichtung“ auferlegt haben. Daher werden im Vermögenshaushalt nur
die Themen des letzen Jahr platziert sein, plus zwei zusätzliche unabweisbare
Ausgaben, die durch Mehrkosten bei der Alsweiler Sporthalle und durch den Bau
des Buswendehammers im Schulbereich notwendig werden.
Ich denke, dass wir trotz dieser Mehrausgaben einen
genehmigungsfähigen Haushalt verabschieden werden, da sich die
Neukreditaufnahme mit 190.000 € in einem absolut vertretbaren Rahmen bewegt.
Der Hauptfokus wird demnach im kommenden Jahr im
Bereich des Schulneubaus liegen. Wir hoffen, dass es keine weiteren
Verzögerungen mehr geben wird und wir möglicherweise schon nach den
Sommerferien eine nach modernen pädagogischen Gesichtspunkten konzipierte
Grundschule beziehen können. Wir werden dann auch in der Lage sein, die
Ganztagsbetreuung anzubieten.
Auch der Hallenboden in der Sporthalle Marpingen
wurde im Vermögenshaushalt berücksichtigt, so dass der Umsetzung in 2007 nichts
im Wege stehen dürfte.
Ansonsten finden sich im Vermögenshaushalt
ausschließlich unabweisbare Ausgaben wie beispielsweise der Mietkauf des
ehemaligen Sägewerks Trapp oder die Ratenzahlung für das Gewerbegebiet Rittersfeld. Wir haben in diesem Zusammenhang die
Verwaltung darum gebeten, uns Vergleichszahlen zu anderen Kommunen hinsichtlich
der Gewerbesteuer zu besorgen. Wir sehen, dass wir als Gemeinde Marpingen eine
wirklich unbedeutende Einnahmequelle aus dem Gewerbe haben. Die
Vergleichszahlen sprechen für sich. Mit 347.000 € Einnahmen sind wir kreisweit
auf 3. letzter Stelle. Noch gravierender zeigt sich das Verhältnis bei einer
Umrechnung auf pro Kopfeinnahmen der Einwohner. Mit Grund und Gewerbesteuer
liegen wir sogar landesweit an 3. letzter Stelle. Wir sind der Meinung, dass
hier zu wenig getan wird, um das Gewerbegebiet Rittersfeld,
das wir für viel Geld erschlossen haben, zu bewerben. Deshalb fordern wir den
Bürgermeister auf, sich im kommenden Jahr des Themas anzunehmen und sich um die
Ansiedlung von Gewerbe zu bemühen.
Auch die Illrenaturierung
stellt im VmH einen nicht unwesentlichen Posten. 35
T€ in diesem Jahr sind bei unserer Haushaltsituation ein ernst zu nehmender
Betrag. Nicht zu vergessen 48 T€, die noch im VwH
bereit stehen. Wir dürfen gespannt sein, welche, heute noch nicht geplanten
Kosten, durch die Aktivitäten des Verbandes im Bereich Schullandheim Berschweiler auf uns zukommen werden. Ich gehe davon aus,
dass wir in der Januar Sitzung den von uns angeforderten Jahresbericht über die
Entwicklung und die G&V von 2006 vorliegen haben. Dann werden wir
weitersehen.
Unser Hauptaugenmerk in 2007 wird sich auf die
Kindergartensituation und das Betreuungsangebot in der Gemeinde richten. Hier
gilt es sich Gedanken über Konzepte zu machen, wie wir uns in Zukunft
aufstellen müssen. Dabei geht es uns primär darum, die Versorgung in den
einzelnen Ortsteilen sicherzustellen. Die CDU Fraktion wird, soviel sei heute
schon gesagt, dieses Thema Anfang des Jahres auf die Tagesordnung des
Gemeinderates setzen und vorher den Bürgermeister beauftragen uns hierzu
Lösungsvorschläge zu unterbreiten.
Ich möchte die Gelegenheit erneut aufgreifen, den
Bürgermeister um aktivere Zusammenarbeit mit der Mehrheitsfraktion bitten. Wir
haben ihm, nach unserer Meinung gerechtfertigter Weise Verzögerung beim
Grundschulneubau vorgeworfen. Es kann und darf nicht sein, dass der
Bürgermeister die Beschlüsse, die der SPD und ihm nicht gefallen, nur sehr sehr zögerlich angeht und dann umsetzt. Es ist keine
Auszeichnung für einen Bürgermeister, wenn beispielsweise die Haushaltsgenehmigung,
sprich die Gespräche mit der Kommunalaufsicht durch die Mehrheitsfraktion
geführt werden. Dies gibt es in keiner anderen Gemeinde. Dort steht der
Bürgermeister auf der Matte wenn es darum geht, den von Gemeinderat
verabschiedeten Haushalt zu verargumentieren.
An die SPD gerichtet sage ich: „Machen Sie künftig
eine Oppositionsarbeit, die sich durch Interesse und Bemühungen zur Lösung
anstehender Probleme hervortut. Hören Sie endlich damit auf, grundsätzlich und
wie es permanent den Anschein hat, ohne sich nur den Hauch eines Gedankens zu
machen, all das, was von der Mehrheitspartei kommt zu kritisieren und zu
versuchen, es populistisch zu vermarkten. Intelligente Oppositionsarbeit zeigt
sich durch Einbringen von Alternativlösungen und dem deutlichen Willen, etwas
für das Gemeinwohl zu bewegen.
Deshalb bitte ich die Fraktion der SPD, sich bei der
Abstimmung über den vorgelegten Haushaltsplan der CDU Mehrheit anzuschließen
und den von großer Verantwortung geprägten und unter Machbarkeitsgesichtspunkten
erstellten Haushalt mit der CDU gemeinsam zu
verabschieden. Dieser Haushalt setzt Akzente und zeichnet sich aus durch
nachhaltige Entscheidungen aus.
Danke sage ich allen Bediensteten der Gemeinde
Marpingen, die uns während des Jahres mit Informationen versorgen und sich
stets darum bemühen, den Ansprüchen der Fraktion gereicht zu werden.