Urexweiler, 09.10.2010
Müllgebühr: Gleiche Leistung – hoher Preis
In der vergangenen Woche hat die
Verbandsversammlung des EVS die künftige Müllentsorgung neu geregelt. In
Marpingen wird nach dem neuen System die Anzahl der Leerungen in Rechnung
gestellt. So sind in dem Grundbetrag von 117,34 € insgesamt 10 Leerungen
vorgesehen, jede weitere Leerung wird mit 6,74 € berechnet. Darüber hinaus
entfällt der regelmäßige Abtransport des Sperrmülls. Gegen eine Gebühr von 15,-
€ kann dieser individuell abgerufen werden.
Belohnung und Bestrafung
Ziel des Systems ist die Müllvermeidung. Wer
wenig Müll an den Straßenrand stellt, wird belohnt. Wer allerdings heute schon
seinen Müll nach Glas, Papier und Kunststoff trennt, wird kaum die Möglichkeit
haben, seinen Hausmüll erheblich zu reduzieren. Vor allem Mehrpersonenhaushalte
und Familien mit Kindern dürften betroffen sein. Wenn sie weiterhin ihren Haus-
und Biomüll alle 14 Tage entsorgen lassen, werden sie dafür statt 216,- €
künftig 266,58 € (+23,4%) zu zahlen haben. Wer dann noch seinen Sperrmüll wie
bisher abholen lässt, kann dafür weitere 60,- € auf den Tisch legen.
Neue Diskussion wäre notwendig gewesen
Die CDU Fraktion wollte vor der
Verbandsversammlung des EVS den Bürgermeister dazu veranlassen, die
Gebührenerhöhung in der vorliegenden Form abzulehnen und den EVS drängen, die
vorliegende Gebührensatzung nach Gerechtigkeitsgrundsätzen zu überarbeiten.
Verhalten der SPD nicht nachvollziehbar
Leider wurde der Gemeinderat, wie in anderen
Gemeinden durchaus üblich, im Vorfeld nicht zu der geplanten Gebührenerhöhung
gehört. Deshalb wollte die CDU Fraktion darüber in einer Sitzung des
Hauptausschusses, die einen Tag vor der Verbandsversammlung stattfand, beraten
und beschließen. Die SPD, die nach eigenen Worten ihren Bürgermeister nicht in
eine prekäre Situation bringen wollte und stattdessen lieber eine exorbitante
Gebührenerhöhung in Kauf nahm, lehnte den CDU Vorstoß ab. Sie sah den
Gemeinderat als das hierfür zuständige Gremium an und beschloss, den
Tagesordnungspunkt in die nächste Sitzung, am 29. Oktober zu vertagen, also 4
Wochen nachdem die Gebührenerhöhung durch den EVS bereits beschlossen ist.
Den Sinn des SPD Antrags zu bewerten,
überlassen wir an dieser Stelle lieber dem Leser.