Urexweiler,  25.02.2012

 

Weniger Müll - höhere Gebühren

 

In den Debatten der vergangenen Jahre um die Entsorgung von Müll gab es auch auf politischer Ebene immer wieder unterschiedliche Meinungen. Bereits damals kritisierte die CDU im Gemeinderat das ihrer Meinung nach ungerechte Entleerungssystem, das Familien mit Kindern oder an Inkontinenz erkrankten Familienmitgliedern benachteiligte.

Nach einem Jahr der Erprobung stellt man nun von Seiten des EVS fest, wie sehr der Saarländer um Müllreduzierung bemüht ist. Darüber darf man sich freuen. Die Freude wird jedoch gedämpft, wenn man sich die aus dem Sparverhalten  resultierenden finanziellen Nachteile betrachtet. Nicht nur die deutlich gesunkenen Zahl der Entleerungen und die damit verbundenen Rückzahlungen an die Gebührenzahler, sondern auch die gerichtlich festgelegte Zahl der Mindestleerungen auf insgesamt 4 (vorher 10), bringen den EVS unter Kostendruck und werden die Gebühren ein weiteres Mal steigen lassen. So soll nach dem Willen des EVS die Basisgebühr für 4 Leerungen von 76,90 € auf 84,20 € steigen, was einer Erhöhung um 9,5% entspricht. Jede weitere Leerung soll von 6,74 € auf 7,30 € (+8,3%) angehoben werden.

 

Um dies nochmals deutlich zu machen:

Im Jahre 2010 kosteten 26 Leerungen 179,- €. Nach den Plänen des EVS wären in diesem Jahr bei gleicher Anzahl Leerungen 244,80 € fällig. Dies entspricht einer Gebührenerhöhung innerhalb von 2 Jahren um 36,75%.

 

Fazit:

Müllreduzierung ist vernünftig und alle Bemühungen Anreize dafür zu schaffen sind lobenswert. Je weniger Personen in einem Haushalt leben, umso mehr kann am Ende gespart werden. Die Gesamtkosten und damit die Gebühren für die Müllentsorgung werden bleiben oder sogar weiter steigen. Die Aufteilung auf die Gebührenzahler wird sich zu Lasten größerer Familien ändern.

Deshalb appellieren wir schon heute an den Bürgermeister, der die Gemeinde im EVS vertritt, im Mai d.J. sein Veto zu den Plänen des EVS einzulegen und den EVS dazu zu bewegen, sich über eine gerechtere Gebührenerhebung Gedanken zu machen.