Urexweiler,
26.05.2012
Schuldenabbau in der Gemeinde: Gebühren steigern - Kosten reduzieren
Wie soll der Schuldenabbau in Marpingen
bewältigt werden? Das Land hat der Kommune zur Auflage gemacht, das strukturelle
Defizit von rund 2 Mio Euro innerhalb von 10 Jahren abzubauen. Demnach müssen
jährlich 200.000 Euro eingespart, bzw. durch Mehreinnahmen erbracht werden. Der
Gemeinderat hat sich in seiner letzten Sitzung umfassend mit der Thematik
auseinandergesetzt.
Der Bürgermeister legte hierzu ein
Positionspapier vor, das am Ende von den Mehrheitsfraktionen beschlossen wurde.
Die CDU zweifelt an, dass das 92 Maßnahmen umfassende Konzept in der
vorliegenden Form realistisch umzusetzen ist und von der Kommunalaufsicht als
nachhaltig anerkannt wird. Der Maßnahmenkatalog sieht einerseits mehr
Einnahmen, wie beispielsweise
·
teilweise
drastische Erhöhung der Friedhofsgebühren
·
Erhöhung
der Elternbeiträge im Kindergarten und Hort
·
Gebührenerhöhung
für Feuerwehrleistungen
und andererseits Einsparungen durch
·
Energiesparmaßnahmen
in Sporthallen und Hallenbad (u.a. wochenweise Schließung in der Heizperiode,
Absenkung der Wassertemperatur.)
·
Begrenzung
des Zuschusses für Flutlichtanlagen
·
Reduzierung
von Vereinszuschüssen und Veranstaltungen
·
teilweise
Nichtbesetzung frei werdender Stellen
·
reduzierte
Taktung bei der Reinigung gemeindeeigener Gebäude
vor.
Sicherlich werden durch den beschlossenen
Katalog Teilerfolge zu erzielen sein.
Der große Wurf wird es nicht werden. Dazu
bedarf es mehr. Mehr Mut, zur interkommunalen Zusammenarbeit und der
Bereitschaft, sich von bewährten
Strukturen zu verabschieden. Wir müssen uns darüber Gedanken machen, auf
welchen Gebieten wir künftig mit unseren Nachbargemeinden enger
zusammenarbeiten wollen und können. Was würde beispielsweise dagegen sprechen,
sich über Kooperationen im Bereich des Brandschutzes oder des Bauhofs, wo es um
die Anschaffung und Wartung von teuren Fahrzeugen und Maschinen geht oder sich
über eine gemeinsame Nutzung kostspieliger EDV Systeme Gedanken zu machen?
Unsere Einwohnerzahlen sinken dramatisch.
Marpingen wird in absehbarer Zeit weniger als 10.000 Einwohner haben. Steigende
Kosten bei immer weniger Gebührenzahlern. Mittel- und langfristig werden wir
gezwungen sein, über interkommunale Modelle nachzudenken. Warum wollen wir
damit warten?